Granitpilgern inklusive kultureller Erlebnisse

ST. PETER/AUBERG/HASLACH. 17 Kilometer auf dem Granitpilgerweg, mitsamt literarischen, kulturellen und kulinarischen Erlebnissen, haben nicht nur den Wandersleuten gut getan, sondern helfen auch Frauen und Kindern in Notlagen.

„Wie schön muss es sein, an nichts zu denken. Nur zu gehen.“ So wie es Annika Höller in einer ihrer Wandergeschichten beschreibt, haben es wohl auch die knapp 50 wanderfreudigen Menschen erlebt, die am Samstag bei optimalem Wanderwetter gemeinsam mit den Soroptimistinnen ein Stück des Granitpilgerwegs gegangen sind. Damit ist nach dem Start im Herbst des Vorjahres die zweite Etappe geschafft. Insgesamt will der Frauen-Serviceclub in fünf Etappen die gesamten 96 Kilometer zurücklegen und dabei Geld für Frauen und Kinder in Notlagen sammeln. „Jeder Schritt ist eine Wohltat, für uns und für andere“, verdeutlichte Präsidentin Elfriede Haindl. Das Geld wird verwendet, um Frauen in der Region durch schwierige Situationen und Lebenslagen zu helfen. „Außerdem haben wir in Lembach eine Wohnung für ukrainische Familien eingerichtet, denen wir ein Zuhause und Unterstützung geben wollen“, berichtete Haindl.

Entschleunigung garantiert

Pilgern heißt aber vor allem auch, sich selbst Gutes zu tun. Nicht nur der Marsch durch die wunderschöne Mühlviertler Landschaft von St. Peter nach Haslach sorgte bei den Teilnehmenden für ein Entschleunigen, sondern auch die gebotenen Programmpunkte: Da konnten die Wandersleut den Hollerberg neu entdecken; es gab eine Lesung mit Annika Höller am Denkmalhof Unterkagerer, mit der die junge Haslacher Autorin einen Einblick in ihr literarisches Tun gewährte – gerade erst ist ihr neuer Roman „Olivgrün“ erschienen; und am Zielpunkt im Pfarrzentrum in Haslach führte Architekt Josef Schütz auf den Kirchturm, den früheren Wehrturm, und ließ einen Teil Geschichte lebendig werden. Belohnt wurden die Turmsteiger mit einem beeindruckenden Ausblick.

Kulinarisch fehlte es den Pilgern dank gekühlter Getränke aus der Stiftsbrauerei Schlägl, hausgemachter Mehlspeisen und gebackenen Mäusen, Boxern und Bratwürsteln vom Zalto ebenfalls an nichts. Und so mancher verkündete bereits jetzt, dass er bei der nächsten Etappe wieder dabei sein werde. Diese folgt übrigens im nächsten Frühjahr und führt dann von Haslach über Helfenberg nach Piberstein.