„Ja, Luisa ist da“: Wo Mädchen mit gutem Gefühl fortgehen können

ROHRBACH-BERG. Als erste Gastronomin im Bezirk setzt Daniela Froschauer in ihrer Burnsbar das Hilfsangebot „Luisa ist da“ um und gibt damit Mädchen und Frauen Schutz beim nächtlichen Feiern.

Eigentlich hätte sie die Kampagne gar nicht nötig. „Ich schaue sowieso schon immer drauf, dass es da nichts gibt“, meint Daniela Froschauer. Das Projekt unterstützt sie deshalb aus vollster Überzeugung. Wenn also ein Mädchen in der Burnsbar nach Luisa fragt, bekommt sie schnelle, unkomplizierte, diskrete Hilfe. Luisa ist das Codewort für brenzlige Situationen, wenn sich Frauen oder Mädchen belästigt, bedrängt fühlen oder einfach ein ungutes Gefühl haben.

„Frauen sollen ein sicheres Gefühl beim Fortgehen haben. Das wollen wir mit diesem Konzept erreichen. Da braucht es keine Polizei und keine Anzeige“, betonte Frauennetzwerk-Leiterin Jutta Müller, als sie am Freitagabend das Projekt in der Burnsbar vorstellte und eine Checkliste mitsamt Tipps an Daniela Froschauer und ihre Mitarbeitenden hinter der Bar überreichte.

Müller hat die Initiative von Graz, wo es schon 60 beteiligte Betriebe gibt, ins Obere Mühlviertel geholt. „Der Schutz von Frauen ist uns eine Herzensangelegenheit und Gewalt an Frauen darf einfach keinen Platz haben“, machte sie deutlich.

 

 

Jeder Schritt ist wichtig

Das Luisa-Projekt ist ganz im Sinne des Soroptimistinnen-Clubs Rohrbacher Land, der sich für eine Besserstellung von Frauen und Mädchen einsetzt. „Der Blick auf die Gewaltstatistik zeigt, dass jeder Schritt wichtig ist, um gegen Gewalt an Frauen aufzutreten und Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen. Wir hoffen, dass noch viele Luisa-Lokale dazukommen“, meinte Präsidentin Elfriede Haindl. Sie wies auch auf den besonderen Start-Zeitpunkt hin: Dieser fiel auf den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) und somit zusammen mit dem Start der UN-Kampagne „Orange the World

Auch Rohrbachs Vizebürgermeisterin Bettina Stallinger lobte die Initiative: „Für Frauen ist wichtig, dass da jemand ist, an den sie sich im Notfall wenden können und der sie ernst nimmt. Gewalt an Frauen darf in keiner Form akzeptiert oder toleriert werden.“ Das müsse man in die Breite bringen, ergänzte sie.

Der Rewe-Konzern, dem unter anderem Billa angehört, macht dies etwa über Kassenbons der Handelsfirmen, auf denen wichtige Notrufnummern aufgedruckt sind.